Heute Morgen mussten wir leider schon in aller Frühe aufstehen und unsere Koffer packen, da wir um 5:20 Uhr von den Taxen abgeholt wurden, die uns zurück zum Kansai International Airport in Osaka brachten.

Da einige von uns am Abend zuvor gar nicht erst zu Bett gegangen waren und beschlossen hatten, die Nacht durchzumachen, bekamen wir morgens keine zeitlichen Probleme. Uns gelang sogar das scheinbar Unmögliche: Wir haben uns mit 10 Personen und 11 Koffern in nur zwei japanische Großraumtaxis gequetscht, und es trotz dieser Überfüllung geschafft, auf der zweistündigen Taxifahrt noch etwas Schlaf abzubekommen.

Am Flughafen schossen wir dann noch die letzten Abschlussfotos und glücklicherweise verliefen Passkontrolle und Security-Check relativ problemlos und unser Flugzeug konnte (anders als auf dem Hinflug) sogar zehn Minuten früher als geplant, um 9:20 Uhr abheben.

Nach dem Start drehten wir mit dem Flieger sogar noch eine kleine Runde über der Bucht, bei der wir einen letzten Blick auf die wirklich beeindruckende, künstlich aufgeschüttete Insel werfen konnten, auf der der Flughafen von Osaka liegt. Im Laufe unserer Japanreise sind uns diese künstlich angelegten Erweiterungen des Landes mehrere Male aufgefallen, und wir haben gelernt, dass die Japaner aufgrund der sehr begrenzten Flächenverfügbarkeit ihre Industrien und teilweise sogar ihre Landwirtschaft auf solch künstliche Halbinseln verlagern.

Der fast zwölfstündige Flug war für viele von uns nach den ebenso anstrengenden wie aufregenden Tagen in Japan eine echte Erholung, andere fanden das Sich-in-den-Sitz-Falten auf Dauer eher unbequem. Um zwei Uhr nachmittags (Ortszeit in Deutschland) landeten wir wieder in München, wo wir von einem regnerischen und – nach der schwülen Hitze Japans – sehr kalten Wetter begrüßt wurden.

Doch nicht nur das vertraute deutsche Wetter war direkt zur Stelle, zu unserer großen Überraschung und Freude wartete am Flughafen auch die Familie Derra (Eltern und Schwester von Thomas) mit einem großen Schild auf uns, das die Japan-Delegation zu Hause willkommen hieß. Für diese herzliche Begrüßung möchten wir uns noch einmal bei der Familie Derra bedanken und Sie und Euch alle zu den Helden des Tages erklären.

ANKUNFTDie Reise durch so viele verschiedene Zeitzonen bedeutete für uns aber auch, dass wir durch den Hinflug einen Samstag übersprungen hatten und durch den Rückflug heute einen doppelten Montag erlebten. Trotz des „gedehnten Tages“ und der vielen, vielen tollen Erlebnisse in Japan sind wir alle in einem gewissen Maße auch froh, wieder im eigenen Bett schlafen zu können.

Wir sind uns einig, dass unsere Zeit in Japan unvergesslich ist und dass all die einzigartigen Erfahrungen, die wir dort machen durften für ewig in unserem Gedächtnis bleiben werden.

An dieser Stelle möchten wir noch einmal dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall, dem Verein Mint-EC und dem Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin (JDZB) ganz herzlich danken, ohne die diese Reise nicht möglich gewesen wäre.
Namentlich zu erwähnen sind Frau Wägerle und Frau Wonneberg vom JDZB, die uns hervorragend auf diese Zeit in Japan vorbereitet haben und diese Reise in großen Teilen auch organisiert haben. Herrn Gollub gilt, stellvertretend für den Arbeitgeberverband Gesamtmetall und den Verein Mint-EC, ebenfalls unser besonderer Dank. Bleibt das Herz unserer Gruppe: Frau Ulrike Sweetwood. Sie war eine wundervolle Delegationsleiterin, die stets an unserer Seite war, viel Verständnis und Einfühlungsvermögen für uns besaß und uns durch alle Schwierigkeiten und Erlebnisse begleitet hat.

Dank sagen möchten wir aber auch Herrn Tamada-sensei, Frau Ohashi-san und Frau Yamashita-san, die uns nicht nur als Dolmetscher, sondern auch als Reiseführer mit ihren persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen bereichert und gut durch Japan geleitet haben.

Last but not least: Wir alle haben eine unglaublich tolle Zeit in Japan verbracht – sowohl auf dem Wettbewerb als auch auf unseren zahlreichen Sightseeing-Touren – und wir hoffen, dass in Zukunft noch viele deutsche Schülerinnen und Schüler nach uns diese einmalige Möglichkeit bekommen. Es war einfach genial!

Dies ist (leider) das Ende unseres Japan-Blogs.

Danke,

eure Mint-EC Japan Delegation 2019:

Thomas Derra, Paul Kunisch, Moritz van Eimern, Hendrik Tackenberg, Ferdinand und Klara Krämer, Volker Fries, Cornelia Wissemann-Hartmann, Norbert Fisseni und Ulrike Sweetwood

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Atmen ist die Hauptsache

Der Tag heute

startete wie auch schon gestern mit einem traditionell japanischen Frühstück in unserm Hostel. Gemeinsam mit Frau Yamashita machten wir uns auf in das Gion-Viertel. Dort standen eine Teezeremonie und eine Zen-Meditation auf dem Programm.

Nach der Ankunft in Gion besichtigten wir als erstes wieder einen Schrein und ließen uns von Frau Yamashita hierzu Genaueres erzählen. Beispielsweise gibt es überall zwei sogenannte Wächter, die auf den Schrein aufpassen. Einer von beiden hat einen offenen Mund und der andere hat einen geschlossenen Mund. Dies soll den Anfang (alpha) und das Ende (Omega) symbolisieren.

Nachdem wir nun diesen Schrein ausgiebig begutachtet hatten, stand für viele ein Highlight der Highlights auf dem Programm: Die Teezeremonie.

Für diese traditionelle Zeremonie wurden wir in einen schlichten Raum geführt, in welchem die wenigen Dekorationen tolle Akzente setzten und man sich so voll und ganz eine Stunde lang entspannen konnte. Von zwei Teemeisterinnen wurde uns erklärt, nach welchen strikten Regeln man den typischen Matcha-Tee zubereitet und zu sich nimmt. Es war ein fantastisches Erlebnis, dieser Zeremonie mit einem traditionell festgelegten Ablauf beizuwohnen. Am Anschluss durften sich sogar zwei Delegationsmitglieder selbst in den Künsten der Teezubereitung versuchen.

Nachdem wir durch die Teeverkostung schon ganz entspannt waren, wurden wir in das Nebenhaus geführt, wo für uns eine Stunde lang Zen-Meditation auf dem Programm stand. Zuerst wurden wir von dem Zen-Meister und -mönch Join, welcher schon ein paarmal in Deutschland gewesen war, in die Kunst der Zen-Meditation eingeführt. Dabei soll man sich nur auf seinen Atem oder ein bestimmtes Geräusch fixieren und sich so darauf konzentrieren, dass man alles andere ausblendet. Auch wenn unter uns teilweise schon echte Meditationsprofis waren, haben wir uns alle auf diese neue Art der Meditation eingelassen.

Nach diesen schönen und entspannten Stunden machte sich unser Magen so langsam bemerkbar.

Ein Glück, dass ein Okonomiyaki-Restaurant von Frau Yamashita schon eingeplant war und nur ein paar Gehminuten entfernt lag. Auch dieses Mal genossen wir die japanische Okonomiyaki-Küche, die wir ja vor ein paar Tagen bereits kennenlernen durften. Es wurde wiedermal ein Geschmackserlebnis.

Wie es sich für Touristen in einem fremden Land gehört, ließen wir uns nach dem Essen die Gelegenheit für einen kleinen Souvenireinkauf in der Altstadt von Gion nicht nehmen. So besorgte jeder noch die letzten Mitbringsel für Familie und Freunde in Japan.

Dieser Shopping-Ausflug war allerdings für manche, welche die Vielfalt der japanischen Andenken bestaunten, schon nach einer ¾ Stunde vorüber.

Als Abschluss des Tagesprogramms stand nun der Kaiserpalast mit seinen Gärten auf dem Programm, welchen übrigens schon die Queen besucht hatte. Im Vergleich zu den anderen bisher besuchten Tempeln erschien der Palast verwunderlich schlicht. Da wir als deutsche MINT-EC Delegation natürlich auch auf unsere Weise prominent waren, ließen wir uns diesen Besuch nicht nehmen. Für jede Art der Besucher gab es in der damaligen Zeit einen eigenen Eingang. So gingen die Bediensteten beispielsweise durch einen andere Eingang, als die früheren einfachen Bürger und so weiter. Jedoch blieb uns der Eingang für die prominenten Gäste trotz unserer Erfolge in Deutschland (und Japan) verwehrt. Daher nahmen wir ganz einfach den Besuchereingang, was uns nicht sonderlich störte. Der Besuch hatte sich auf jeden Fall gelohnt, da wir durch Frau Yamashita mit vielen Informationen versorgt wurden.

Doch auch im Ausland ließ unser Forscherdrang nicht nach. Seit Beginn der Reise waren wir von den Ticketkontrollen beim Betreten und Verlassen der Bahnstationen ganz begeistert. Dort steckt man sein Ticket beim Betreten einer kleinen Zutrittsschleuse hinein und es wartet entwertet wenige Sekunden später auf einen beim Verlassen der Schleuse. Faszinierend war es, dass egal in welcher Richtung wir dieses Ticket in den „Entwerter“ steckten, es immer mit der richtigen Seite nach oben wieder herauskam. Dies wurde dank unseres 2-Tage-Ticket ausführlich getestet.

Da aber nicht nur der Wissensdurst, sondern auch der sich anbahnende Hunger gestillt werden wollte, machten wir uns auf zu unserem letzten Abendessen in Japan. Auch diesmal gab es einige außergewöhnliche Gerichte auf der Karte, die teilweise sogar in einer Kombination bestellt wurden, was selbst die Japaner erstaunte.

Nach dem Essen bedankten wir uns nochmal ausführlich und abschließend bei Frau Yamashita für die wirklich schöne, umfangreiche und intensive Führung unserer Delegation durch Kyoto.

Auf dem Heimweg mit dem Bus kauften wir am Abend in einem Späti noch die letzten Getränke und Knabbereien für den Abend, den morgigen Flug oder für zu Hause. Dabei wurden auch die letzten Geldreserven angebrochen. Auch letzte Postkarten fanden noch den Weg in die roten Briefkästen Kyotos.

Damit endete der letzte Tag in Japan, welcher wie immer ein wunderschöner Tag war.

 

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Held des Tages:

Die japanischen Bürger sind heute unsere Helden des Tages. Warum? Ganz klar: Nicht nur die offene und höfliche Art der Japanerinnen und Japaner, sondern auch ihre Ehrlichkeit durften wir auf dieser Reise erfahren. Ein Mitglied unserer Delegation hatte auf der Fahrt nach Kyoto seinen Geldbeutel im Zug mitsamt Personalausweis, Kreditkarte und Geld vergessen. Heute hielt er den Geldbeutel wieder dank Frau Yamashita, die den Geldbeutel freundlicherweise im Fundbüro des Bahnhofes abholte, wieder in den Händen. Erstaunt waren wir nicht nur darüber, dass er von einem ehrlichen Finder abgegeben wurde, sondern dass kein einziger Yen oder Euro geschweige denn eine Karte aus diesem entwendet wurde. Somit möchten wir uns auch nochmal bei allen Bedanken, die zum Finden und weiterleiten der Wertsache beigetragen haben.

Danke möchten wir auch nochmal den Japanerinnen und Japanern sagen, dass wir so freundlich in diesem für uns unbekannten Land aufgenommen worden sind. Über jegliche unserer bestimmt zahlreichen wenn auch unbeabsichtigten Fehltritte wurde lächelnd hinweggesehen. Es war uns eine Ehre unseren Horizont durch den Besuch in Japan erweitern zu können!

pk

Sinneseindrücke

Der heutige Tag begann mit einem deftigen traditionellen japanischen Frühstück, welches sich aus Fischsuppe, Reis und eingelegtem Gemüse zusammensetzte. Dabei hatte jeder seine eigene Herausforderung zu bewältigen.

Anschließend machten wir uns auf den Weg in den Vorort Arashiyama, wo wir den Affenberg bestiegen, dabei handelt es sich um einen Affenwildpark, wo die Affen in freier Natur den Berg bewohnen und beobachtet werden können. Trotz der Hitze war allein der Weg den Berg hoch durch die schöne Natur ein Erlebnis. Als wir dann oben ankamen wurden wir mit einer Live-Affenfütterung und einem wunderschönen Ausblick über Kyoto belohnt. Dank eines sehr freundlichen Rangers konnten wir sogar ein Gruppenfoto mit einem der Affen am „photospot“ machen.

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Nach einer Pause auf dem Berg, um etwas abzukühlen und um das treiben der Affen zu betrachten, wanderten wir wieder Bergabwärts Richtung des Stausees am Fuß des Berges. Von dort aus ging es weiter zum zweiten Etappenziel: Der tenryū-ji-Tempel

Das Mittagessen bestand aus einem traditionellen Mahl, wie es die Mönche zu sich nehmen. Ein Grundprinzip dieser Mahlzeiten ist, dass diese sich aus allen 6 Geschmäckern zusammensetzt und vegan ist. Dementsprechend gab es verschiedene eingelegte Gemüse, selbstverständlich Reis, des Weiteren gab es gebackene Aubergine und auch Melone. Alles in allem war es ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber für die meisten definitiv ein kulinarisches Highlight.

Anschließend wurde noch der künstlerisch angelegte Garten bestaunt, welcher sich der „geliehenen Landschaften“ bedient, also sich in die Szenerie einfügt. Über einen dicht bewachsenen Bambushain (ausdrücklich nicht „Bambusheini“) gingen wir zu einem zweiten Tempel, welcher weniger stark besucht war und ebenfalls einen sehr liebevoll gestalteten Garten bot.

Am Nachmittag war es dann schon an der Zeit für ein frühes Abendessen in einem Restaurant, in welchem die Speisen mit Hilfe eines Tablett-PC an den Tisch bestellt werden konnten. Durch die so gewonnene Zeit nutzten wir den Bus, um zum Kitano Tenmangu Shrine zu gelangen, da dort das Lichterfest stattfand. Bei diesem Fest standen am Wegesrand zahlreiche beleuchtete Bambusbäumchen, an welchen Wimpel mit Wünschen drauf befestigt werden konnten. Teil des Lichterfests war ebenfalls ein Fußbad, um die Seele reinzuwaschen. Man wählte eine Kerze, welche einen persönlichen Wunsch symbolisierte und wateten mit dieser durch einen kleinen, beleuchteten Kanal, während im Hintergrund das zirpen der Zikaden und sanfte Klaviermusik zu vernehmen war. Als krönenden Abschluss sind wir durch einen meditativen traditionellen Rundgang mit bunten Lampen und einem plätschernden Bach gewandert, der reichlich mit bunten Bändeln geschmückt war.

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Held des Tages: Frau Yamashita, unsere japanische Reisebegleitung, die uns die japanischen Traditionen nahegebracht hat und uns das Mitempfinden der heimischen Bräuche ermöglicht hat.